Historischer Hintergrund

Chaos und Durcheinander herrschten zu Beginn des 16.Jahrhunderts. Pest und Krieg bedrohten das Leben der Menschen und die Mehrheit der Bevölkerung litt unter Armut  und besaß wenig Rechte. Viele Menschen fragten sich , nach welchen Vorbildern sie sich überhaupt noch richten konnten. Sie protestierten gegen Missstände in der Kirche, die Forderung nach Reformation (=Erneuerung ) der alten Kirche war in aller Munde. Die "alte Welt ", so schien es , war an ihr Ende gekommen ...

Jennifer


 Hintergrundgeschichte

Martin Luther

 Die Reformation

Inmitten des geistigen Umbruchs, der das Ende des Mittelalters besiegelte, wurde der Ruf der Reformen innerhalb der Kirche immer stärker. Das zügellose Leben der Geistlichen und der Handel mit Ablassbriefen erbosten die Gläubigen. Durch den Kauf von Ablassbriefen konnten die Sünder Buße tun. Das Geld, das die Kirche durch die Ablassbriefe einnahm, kam dem Bau der Peterskirche in Rom zugute. Der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther  verurteilte den Ablasshandel und machte mit seinen 95 Thesen auf diesen und andere Missstände der katholischen Kirche aufmerksam. Diese zeigte sich jedoch reformunwillig und reformunfähig. Luthers Konflikt mit der Kirche spitze sich immer mehr zu. Viele Fürsten aber unterstützten ihn, da sie die Reformation als Machtmittel sahen. Trotz allem verhängte Kaiser Karl V. die Reichsacht am 8.Mai.1521 über Martin Luther. Luthers Thesen veränderten das Denken der Menschen und es kam zur konfessionellen Spaltung Deutschlands,später Europas.
Jennifer


Vorgeschichte und Ursachen des Dreißigjährigen Krieges 


Konfessionelle Gegensätze (= Glaubensspaltung )

Durch die Reformation wurde Deutschland konfessionell gespalten. Die katholischen und protestantischen Fürsten versuchten zunächst, einen für beide Parteien tragbaren Kompromiss zu schließen. Im Augsburger Religionsfrieden vom 25.September.1555 einigte man sich auf den Grundsatz "Wessen Herrschaft, dessen Religion " und beide Religionen wurden gleichberechtigt anerkannt. Doch der Frieden war nicht von langer dauer, durch das Wiedererstärken des Katholizismus und der der weiteren Ausbreitung der Reformation. Außerdem strebten die neuen Fürstengenerationen  nach Macht  und wollten verlorene Gebiete wieder in Anspruch nehmen. Auf der anderen Seite wollten die Protestanten eine reichsrechtliche Gleichstellung ihres Glaubens.


Dynastische Gegensätze (= Herrschaftskonflikt )

Seit Beginn des 16 Jhd. versuchte Frankreich sich aus den Fängen der Habsburgischen Territorien -Spanien, die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund- zu lösen. ( Der habsburgisch-französische Konflikt stellte alle europäischen Auseinandersetzungen in den Schatten und dauerte bis zum 18 Jhd. ). Beide Parteien suchten sich Verbündete egal welcher Konfession um als Gewinner des Konflikts zu kommen. So unterstütze das katholische Frankreich die protestantischen Niederlande, die seit 1568 einen Unabhängigkeitskrieg - den sogennanten Achtzigjährigen Krieg - gegen die spanische Linie der Habsburger führten, deren Oberhaupt die römisch- deutsche Kaiserkrone trug. Nach fast 40 Jahren Krieg schlossen Spanien und die Niederlande 1609 einen Waffenstillstand , der aber auf zwölf Jahre befristet war.


Verschärfung der Konfliktlage

Während der erneute Ausbruch des Kampfes um die Niederlande absehbar war, verschärfte sich die konfessionellen Gegensätze im Reich : Die katholischen Habsburger versuchten die protestantischen Gebiete ihres Reiches wieder zu katholisieren. Typisch für die Stimmung im Deutschen Reich waren die Vorgänge in Donauwörth im Jahr 1608. In einem Bericht aus heutiger Zeit heißt ew über die Vorgänge in Donauwörth: ... Donauwörth war eine freie Reichsstadt mit etwa 4000 Einwohnern, von denen sich nur noch wenige zum katholischen Glauben bekannten. Als im April 1608 die kleine katholische Gemeinde am Fronleichnamsfest in feierlicher Prozession durch die Straßen zog, wurden sie von Protestanten aufgehalten. Der Kaiser verhängte die Reichsacht über die Stadt und beauftragte den bayerischen Herzog Maximilian die Stadt gewaltsam zum katholischen Glauben zurück  zuführen . ( Quelle: Entdecken und Verstehen 2 )


Katholische Liga und protestantische Union

Durch das Vorgehen des Kaisers und Herzog Maximilians fühlten sich alle Protestanten in Deutschland bedroht. Die evangelischen Fürsten schlossen sich daher 1608 zur Verteidigung ihrer Interessen in einem Bündnis , der Union ,zusammen. Nur ein Jahr später bildeten die katholischen Fürsten, Bischöfe und Äbte die Liga (Gegenbündnis). Die Fürsten beider Konfessionen standen sich nun verfeindet gegenüber.Dieser Glaubenskampf wurde nun immer mehr zum Machtkampf zwischen dem katholischen Kaiser und den evangelischen Fürsten. Dieser Machtkampf breitete sich im restlichen Europa aus und starke Fronten und Feinde bioldeten sich.Durch die Ermordung  des frz. Königs Heinrich IV. , wurde ein noch größerer Konflikt vorerst aufgehalten.


Der Ausbruch des Krieges

Prager Fenstersturz 23.5.1618
Böhmen mit seiner Hauptstadt Prag war das reicheste Land des Habsburgerreich.Die  Bevölkerung war protestantisch, ihr König Ferdinand II. , war katholisch. Vor seiner Krönung hätte er den böhmischen Ständen brieflich die Religionsfreiheit zusichern sollen, doch er hielt sich nicht dran und verärgerte damit die böhmischen Adligen, die nun ziemlich verärgert waren . 1617 errichteten Protestanten eine Kirche auf katholischen Grundstück. Es kam zu einen Prozess den die Protestanten verloren und die Kirche musste ein Jahr später abgerissen werden. Wütend stürmten protestantische Adlige in den Hradschin, die königlische Burg in Prag. Es kam zu einem hitzigen Wortwechsel und schließlich wurden zwei hohe Beamte und deren Sekretär aus dem Fenster 17 Meter tief geworfen.  Nach diesen Vorfall wurden die Spannungen größer denn je. Im folgenden Jahr wurde Ferdinand II. zum Kaiser und gleichzeitig als  König von Böhmen abgesetzt. An seiner Stelle wurde der Protestant Kurfürst Friedrich von der Pfalz  zum König. Kaiser Ferdinand , der um seine Position bangte , gab die Parole aus :" Ich will lieber ein verwüstetes als ein verdammtes Land." Mit dem Kampf begann ein Krieg, der dreißig Jahre dauerte.

Jennifer


Schlacht bei Kunersdorf



Der Westfälische Friede

 Der Westfälische Friede & die Kriegsfolge

Im westfälischen Frieden (1648) wurden neben der katholischen & der lutherischen nun auch die reformierte Konfession im Reich als gleichberechtigt anerkannt. Umfangreiche Regelungen betrafen die religiösen Streitfragen. Z.b. wurde für das Hochstift Osnabrück eine alternierende Regierung von evangelischen Bischöfen & katholischen  Bischöfen geschaffen. 
Spanien einigte sich mit dem Generalstaaten auf eine staatliche Unabhängigkeit. Frankreich hingegen wurde zum mächtigsten Land Westeuropas. Die Generalstaaten & die Eidgenossenschaft schieden aus dem Reichsverbund aus. 
Es wurden Teile des deutschen Reiches stark verwüstet. Nach heutigen Erkenntnissen kostete der Krieg etwa 3-4 mil. Menschen das Leben. Die meisten Opfer jedoch forderten die Seuchen ab 1634. 
Frankreich, England, Schweden & die Niederlande konnten sich nach dem Dreißigjährigem Krieg zu Nationalstaaten entwickeln.


 Der Westfälische Friede & die Kriegsfolge
 Schlimm genug das die Kriege auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wurde, sie mussten ihn auch noch finanzieren, da sie durch Steuern ausgebeutet wurden.
Der Krieg übertraf nach zeitlicher Dauer & dem Ausmaß der Zerstörungen alle zuvor bekannten Kriege.
Er war auch sehr unübersichtlich da die deutschen Teilnehmer die Parteien wechselten, sodass man überhaupt nicht wusste, wofür man eigentlich kämpft. 
Der Krieg traf die einzelnen Regionen unterschiedlich hart: nur wenige wurden dabei komplett verschont. Zu den Schongebieten gehörten das westliche Niederdeutschland - etwa von Lübeck bis Holland - & die Alpenländer. 
Nach 1618 wurden die meisten deutschen Landschaften nach und nach als Durchmarsch- & Quartiergebiete in den Großen Krieg hineingezogen. 
Durch die Einwirkungen des Krieges steigerten sich die Seuchen. Auch Massensterben durch Hunger & Flucht, Vernichtung des individuellen Besitzes durch Raub & Brand wurden bestandteile des damaligen Lebens. 
Die Gesamverluste lassen sich nicht genau sagen, aber sie werden etwa ein Drittel der Bervölerung ausgemacht haben. 

 Neuzeitlicher Staat & gelehrtes Bürgertum 
 Im Verlauf des 16. & 17. Jahrhunderts bildeten sich in den europäischen Monarchien neue politisch-staatliche Organisationsformen heruas. Man sprach zu der Zeit auch von der "Geburt" des modernen Staates. Besondern Entwickelt waren die Verhältnisse im Deutschen Reich. 
Mit der Zunahme der Staatsaufgaben wurde es nötig, die Landesverwaltung neu zu organisieren. Die Ausweitung der staatlichen Funktionsbereiche & der damit erfordeliche Bedarf an akademisch ausgebildeten Beamten hatte eine Aufwertung der humanistischen Gelehrtenschicht zur Folge. Er erweiste sich als idealer Staatsdiener & trat somit in Konkurrenz mit dem Adel, da dieser die erforderlichen Kompetenzen für die neuen Aufgaben nicht besaß oder sich srikt weigerte in den Staatsdienst zu treten.
Allerdings kehrte im Laufe des 17. Jahrhunderts auch die Entwicklung des Adels ein, da diese sich die humanistische Bildungspropaganda zunutze machten & ein Universitätsstudium erwarben.

Angela

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